Sensorische Integrationstherapie


 

Sensorische Integration (SI) ist ein anderes Wort für Wahrnehmungsverarbeitung. Es drückt aus, dass das Kind mit seinem Nervensystem die aufgenommenen Informationen aus den Sinnessystemen so für sich nutzen kann, dass es situationsangemessen handeln kann. SI ist ein lebenslanger, sich an immer neue innere und äußere Anforderungen anpassender Wachstumsprozess im Nervensystem. 
 

Was ist eine SI-Störung?

Wenn der Prozess der Informationsverarbeitung im Nervensystem gestört ist, werden Lernen und Handeln schwierig, Fehler werden nicht bemerkt und wichtige, das Nervensystem strukturierende Erfolge fehlen. Kinder verlieren durch ständige Misserfolge ihren Mut und ihre Entdeckungslust. Als Folge können sie oftmals nicht allein spielen und depressives oder auch aggressives Verhalten zeigen.  


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Wie fällt eine SI-Störung auf?

Schon gleich nach der Geburt können sich manche Kinder nicht mit ihrem neuen Umfeld anfreunden und reagieren abwehrend oder mit Unbehagen auf ganz normale Alltagshandlungen:

  • Sie mögen nicht berührt und bewegt werden
  • Sie lassen sich schwer beruhigen
  • Sie mögen sich nicht richtig anschmiegen
  • Sie machen sich steif
  • Das Stillen kann für Mutter und Kind zum
    Problem werden

Auch spätere Anzeichen können auf Schwierigkeiten in der Wahrnehmungsverarbeitung hindeuten:

  • Der eigene Körper wird wenig erkundet, so dass die Kinder nicht entdecken, was sie in den Mund stecken und wie sie sich selbst beruhigen können.
  • Durch mangelhafte Wahrnehmungsverarbeitung kann auch die Bewegungsentwicklung beeinträchtigt sein, die Kinder beginnen spät  zu krabbeln und zu laufen. 
  • Manchmal fallen die Schwierigkeiten erst auf, wenn ein Kind Dreirad, Roller und Fahrrad fährt oder im täglichen Leben etwas „tollpatschig“ wirkt.
  • Kinder, die eine besondere Abneigung haben, zu malen oder zu singen, könnten Verarbeitungs-probleme im Bereich des Sehens und Hörens haben, die sich nicht mit einem Hörgerät oder einer Brille korrigieren lassen.
  • Wollen die Kinder einen Gegenstand suchen, fällt es ihnen eventuell schwer, sich das gesuchte Objekt zu merken und es dann zu finden.
  • Manche Kinder geraten ohne besonderen Anlass leicht in Stress und Panik.
  • In manchen Fällen zeigen sich die Probleme erst, wenn das Kind mit den vielfältigen Anforderungen der Schule konfrontiert wird.  

 

Wie wirkt die SI-Therapie? 

Die SI-Therapie hilft, die Aufnahme der Sinnes-wahrnehmungen zu verbessern und zu strukturieren. Sie unterstützt die Vernetzung der Wahrnehmungs-verarbeitung im Gehirn. Dadurch verbessert sich die Handlungs-kompetenz Ihres Kindes. Es lernt, ohne fremde Hilfe selbst erfolgreich zu agieren und gewinnt an Selbstsicherheit.

Die Motivation des Kindes wird genutzt, um seine Neugier und Erkundungslust zu wecken. Durch ein gezielt ausgewähltes Angebot mit angemessenem Schwierigkeitsgrad wird die motorische und kognitive Entwicklung des Kindes gefördert.

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