Bobath Therapie
Das Bobath-Konzept ist das weltweit in allen therapeutischen und pflegerischen Bereichen erfolg-reich angewandte Konzept zur Rehabilitation von Menschen mit Erkrankungen des ZNS. Solche Erkrankungen gehen einher mit Bewegungsstörungen, Lähmungserscheinungen und evtl. einer Spastik.
Die Kernbereiche der Arbeit nach dem Bobath-Konzept sind
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zentral bedingte teilweise oder vollständige Lähmung (Parese bzw. Plegie) eines Körperabschnittes,
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Haltungs-, Gleichgewichts- und Bewegungsstörungen, unkontrolliert erniedrigte Muskelspannung (Hypo-tonus, schlaffe Lähmung) bzw. unkontrolliert erhöhte Muskelspannung (Hypertonus, Spastik) sowie
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Störungen der Körperselbstwahrnehmung
(Propriozeption).
Das Bobath-Konzept strebt einen Lernprozess an, durch den der Patient gemeinsam mit dem Therapeuten die Muskelspannung (Muskeltonus) und Bewegungs-funktionen neu erarbeiten kann.
Das Bobath-Konzept bedient sich zweier Arbeits-Prinzipien:
- Die Regulation des Muskeltonus und
- die Anbahnung physiologischer Bewegungsabläufe.
Alle Lernangebote werden nach diesen beiden Prinzipien gestaltet und ihr Erfolg nach ihnen beurteilt.
Die Therapie und die Pflege von hirngeschädigten Menschen nach dem Bobath-Konzept müssen so früh wie möglich beginnen, damit negative Entwicklungen –die Ausbildung einer Spastik und das Erlernen unphysiologischer bzw. unnötiger, kompensatorischer Bewegungsabläufe – verhindert bzw. kontrolliert werden können. Hemiplegiepatienten, die im Akut-krankenhaus nach Bobath betreut wurden, haben bessere Erfolgsaussichten in der weiteren Rehabilitation.